Politik und Soziales

Dienstag, 16. September 2008

"Mal in ein schönes Arbeitslager stecken!"

Ich hab das ja auch schon geahnt im Hessenwahlkampf damals. Heute bin ich eher zufällig (Ein schöner Einblick in das alltägliche Ämtergeschiebe unsere "Volksvertreter". Frau Ypsilanti und Herr Heil werden wohl keine guten Genossen mehr.)auf diesen Bericht von Panorama gestoßen. Thema: Auf lokaler Ebene sammelt die Hessen-CDU mit Fremdenfeindlichkeit fleißig Stimmen. Und bei Minute 4:15 ist mir richtig schlecht geworden. Sind wir schon wieder so weit oder immer noch an gleicher Stelle? Zwei dicke Gründe, sich als Deutscher mal ordentlich zu schämen.

Dienstag, 2. September 2008

John "Wischi-Waschi" McCain

Diesen Beitrag vom Weltspiegel lege ich vor allem den geschätzten Lesern aus Übersee ans Herz. Er zeigt das Amerika, vor dem viele Europäer angewidert zurückschrecken. Konservativ christlich bis in die Zehenspitzen. Farmer, die eine eigene Schule gründen, damit ihre Kinder nicht mehr mit der gefährlichen Naturwissenschaft (Stichwort Darwin) in Kontakt kommen. Frauen, die McCain ablehnen, weil er zwar gegen Schwule ist aber nicht homosexuelle Ehen landesweit verbieten will. Ein durchgeknallter Radiokommentator, der lieber Obama gewinnen sieht, damit McCain als kompromissbereiter und liberaler Konservativer nicht "seine" Partei zerstört. Schließlich will der republikanische Präsidentschaftskandidat Guantanamo schließen, die "ganz tolle" Foltermethode Waterboarding verbieten. Und sogar die Umwelt schützen, anstatt wertvolles Öl aus der Arktis zu pumpen.

Das alles gefilmt in der tiefsten Provinz in Nebraska. Ein Staat, der ja jetzt nicht so weit von Minnesota entfernt ist. Wenn man hier in Utrecht Internationals aus den USA trifft, sind das eigentlich ausschließlich liberale Demokraten. Wie ist das denn bei euch vor Ort in St. Paul. Habt ihr schon mal Leute wie in dem Film getroffen? Über Politik geredet? Und wenn ja, wie reagiert ihr darauf oder wie würdet ihr darauf reagieren? Würde mich sehr interessieren.

Montag, 25. August 2008

Rudolstadt. Mal anders.

Das Städtchen in Thüringen, das vor wenigen Monaten so eine zweifelhafte Berühmtheit erlang, mal hier aus einer ganz anderen Sicht. Gezeigt wird sie nämlich als das, was sie wirklich ist. Eine wunderschön zauberhafte Residenzstadt in Thüringen. Mit viel Geschichte. Die ein wenig Pech gehabt hat in den letzten 20 Jahren.

Dienstag, 6. Mai 2008

...

Ich bin nicht allein!

Dienstag, 22. April 2008

Im Land des Irren mit der Bombe

Gestern abend nahm ich an einem hochinteressanten Vortrag der ehemaligen Botschafterin Deutschlands in Nordkorea teil. Diese berichtete vor allem über den Versuch des kulturellen Austauschs zwischen den Ländern, aber auch von dem menschenverachtenden Regime.

Für mich war es besonders interessant zu erfahren, wie es dort im wahrsten Sinne des Wortes aussieht: Die Landschaft, die Menschen, das Wetter... Auf der Suche im Netz bin ich auf einige interessante Fotos gestoßen.

Manches - sozusagen Pjöngjang in klein - erinnert mich an alte Fotos aus meiner Heimatstadt. Nur sieht Nordkorea noch vielfach ärmer aus als irgendwas, das es in der DDR gab. Erschreckend dabei das zweitliebste Foto von Ex-Verteidigungsminster Donald Rumsfeld. Ich empfinde Mitleid mit diesem geschändeten Volk und Dankbarkeit für das eigene Glück im vereinigten Deutschland.

Montag, 21. April 2008

Politisch unkorrekt am Morgen

/wpa/ Nachdem die britische Financial Times am Morgen dem US-Präsidenschaftskandidatkanditaten Barack Obama ihre Unterstützung zugesagt hatte, erklärte nun auch der Trierer Student Georg W. feierlich, sich für den Senator aus Illinois einzusetzen. "Ich hab einfach keine Lust mehr, die Amerikaner zu hassen", so W. wörtlich. Die Chinesen böten derzeit eine viel bessere Zielscheibe. Diese gehörten "einfach weggebombt", äußerte sich der angehende Historiker dabei recht undiplomatisch. Die dazu notwendige Kompromisslosigkeit traue er weder der ehemaligen First Lady - "Die muss ja immer am Telefon sitzen, falls jemand anruft" - noch dem Kandidaten der Republikaner McCain - "Der stirbt uns doch noch vor der Wahl weg" - zu. Deshalb wünscht Georg W. BHO Junior auch bei der morgigen Vorwahl in Pennsylvania viel Erfolg. "Play it again, Obi und zeigs der alten Zicke!"

Montag, 7. April 2008

Arroganz

Jetzt lebe ich schon das dritte Jahr im schönen Trier. Hab liebe Menschen kennengelernt, schicke Orte aufgesucht und vor allem eins: Meine Vorurteile gegenüber Westdeutschen revidiert (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Leider erlebe ich - seitdem ich hier bin - überall und von fast allen Einheimischen das Gleiche, was ich hier und hier schon mal geäußert habe. Ignoranz, Desinteresse, Vorurteile und die kleinen Bösartigkeiten. Man erträgt es. Lacht mal mit, mal über sich selbst, aber manchmal. Ja manchmal eines Tages, da kann man es nicht mehr runterschlucken. Dieser Tag war für mich heute.

Semesterstart. Hauptseminar "Die heilige Elisabeth von Thüringen". Der Professor - ein Theologe - wollte zum Abschluss der Sitzung eine Dokumentation über die heilige Frau des Mittelalters zeigen. Vorher nahm er sich jedoch Zeit, die Seminarteilnehmer eingehend zu warnen. "Dieser Film wurde vom MDR produziert. Das ist der MITTELDEUTSCHE RUNDFUNK!!!" Im Film wurde der glaubensfanatische Konrad von Marburg zum dunklen bösen Mann gemacht, während Elisabeth in einer zu weißen Farbe getüncht wurde. Übertreibung? Ja! Schwarz-Weiß-Malerei? Ja! Aber ein ostdeutsches Problem?

Für Herrn Theologe S. ja: "Da lässt sicherlich die DDR-Vergangenheit grüßen!"

Und das vor dem ganzen Kurs. Und Gelächter schallte ihm entgegen. Ich hab vor Wut gezittert.

Ich frage euch jetzt: Ist Schwarz-Weiß-Malerei ein Problem ostdeutscher Medien? Ist das ZDF, RTL und Pro7 davor gefeiht? Sind Ostdeutsche - nur weil sie zum Großteil nicht als Christen erzogen worden - automatisch schlechtere (weil nüchternere) und dümmere (weil kirchenskeptischere) Menschen? Darf ein Dozent - ein Mensch im öffentlichen Raum - sich so äußern (und im Laufe des Films sich mehrmals scheckig lachen)?

Mittwoch, 2. April 2008

Scheiß Bigotterie

EDIT (04.04.08): Jetzt wird eine richtig dicke Geschichte draus. Hier bei Spiegel Online, da in der Netzzeitung. Wer genug von dieser Sensationsgeiferei hat, der kann in meiner Heimatzeitung eine Sicht der Dinge vor Ort lesen. Bemerkenswert dabei die Aussage von Generalintendant Peter Taeger:

"Die Dinge, die hier passieren, bewegen sich im Rahmen dessen, was an Fremdenfeindlichkeit da ist, das ist nicht ostspezifisch. Damit muss man sich auseinandersetzen. Nächstenliebe braucht Klarheit, mit der ein Zeichen gegen Rechts gesetzt werden soll."

In diesem Sinne kann ich nur hoffen, dass diesmal anders als in Mügeln mehr rauskommt als schnelle Schlagzeilen des Entsetzens. Wie wärs mal mit einer ordentlichen Diskussion über die Ursachen der Geschehnisse? Wie wäre es, einmal Schlüsse daraus zu ziehen und dem Problem zu begegnen?

____________________________________________________________

Heute wars mal wieder so weit. Markus Decker beschrieb in der Frankfurter Rundschau in seinem Beitrag "Mama, was ist ein Nigger?" die Erlebnisse einer rheinländischen Pfarrersfamilie in Thüringen (Hier eine etwas längere Online Version). Wie sie wegen eines besseren Jobs umgezogen sind, wie sie sich im beschaulichen Rudolstadt ein Haus gebaut haben. Und wie sie dann von der Bevölkerung - die Frau des Pfarrers ist Halb-Inderin - schikaniert und letztlich vertrieben wurden. Um es kurz zu machen: ich glaube jedes Wort dieser Menschen. Ich habe Mitleid und ich schäme mich dafür, dass dies in meiner Heimat passierte. Ich kann ihnen nur alles Gute wünschen für ihre Zukunft und den Neubeginn.

Was mich aber schrecklich aufregt ist dieser Beitrag vom Herrn Decker. In jeder Zeile kann man herauslesen, dass der Autor wahrscheinlich nicht ein einziges Mal in Rudolstadt gewesen ist bzw. vielleicht noch nicht mal jenseits der ehemaligen Grenze. Der im ruhigen Büro in Frankfurt eine schöne Skandalgeschichte textet, ohne die Hintergründe zu kennen.

Wenn er sich darum bemüht hätte, vielleicht für eine so brisante Geschichte sich vor Ort mal umzuschauen, anstatt nur die üblichen Verdächtigen (eine Oberkirchenrätin aus Eisenach, 90 km entfernt von Rudolstadt; einen Bundespolitiker aus Berlin, 290 km entfernt) kurz anzurufen, dann hätte die Geschichte vielleicht ein bisschen anders ausgesehen. Vielleicht wären da auch solche Sätze dabei gewesen wie:

"Rudolstadt, ein historischen Kleinod, in der auch Persönlichkeiten wie Fallada, Fichte, Fröbel und Schiller wirkten..."

"Rudolstadt, eine multikulturelle Bastion, in der jedes Jahr im Juli das weitbekannte internationale Tanz-und-Folk-Festival mit hunderten Künstlern aus aller Welt stattfindet.

Aber auch Sätze wie die hier:

"Rudolstadt, eine Kleinstadt südlich von Jena, die seit der Wende ein Fünftel ihrer Einwohnerschaft verloren hat..."

"Rudolstadt, deren Einwohner schon seit Jahren mit einer Arbeitslosenquote um die 15-20 Prozent zu kämpfen haben..."

"Rudolstadt, dessen Kampf gegen die wirtschaftlichen Widrigkeiten man besonders an dem erschreckenden Leerstand der Geschäfte in der Innenstadt erkennen kann."

Wer weiß. Hätte der Herr Decker davon eine Ahnung gehabt, würde ihm vielleicht eine Erklärung dafür einfallen , dass im Osten "eine unterschwellige Feindlichkeit gegenüber Fremden, Unheimlichem und Anderem" zu spüren ist. Dann würde er vielleicht an den Worten des Pfarrers zweifeln, dass das mit dem "fremdenfeindlichen Erbe der DDR" zu tun hat. Dann würde er sich auch nicht darüber wundern, dass der Bürgermeister Rudolstadts keine Ausländerfeindlichkeit erkennen kann. Dann würden vielleicht Wörter fallen wie diese:

"Abgezogene Elite", "Arbeitslosigkeit", "persönliche Enttäuschung", "Frustration im eigenen Haus", "Verarmung", "Verlust eines bürgerlichen Bewusstseins", "Angst vor der Zukunft", "geschürter Hass auf alles Fremde" und "Schutz vor dem Wenigen, was man noch hat".

Versteht mich nicht falsch. Das macht den Fakt der Fremdenfeindlichkeit kein Stück besser. Aber es bietet wenigstens einen Erklärungsansatz. Und verharrt nicht so im sensationslüsternen Staunen und Schauderns, wie es im bigotten Beitrag von Herrn Decker der Fall ist. Denn letztlich sind es auch nur 10 % Arbeitslosigkeit mehr, die westdeutsche Gemeinden vom Fremdenhass trennen.

Sonntag, 30. März 2008

80 Jahre Thüringen

Am Dienstag ist es so weit. Mein Heimatort Liebschwitz feiert sein 80-jähriges Bestehen im Land Thüringen. Am Sonntag, den 1. April 1928, wurde nämlich zwischen den beiden Ländern Thüringen und Sachsen ein Staatsvertrag dazu in der Apfelweinschänke in Liebschwitz geschlossen (Liebschwitz ist der weiße Fleck südlich von Gera). An genau dem gleichen Ort also, an dem ein gewisser Georg W. 72 Jahre später mit seinen Lieben Jugendweihe feiern durfte. Inhalt des Staatsvertrags war ein Territorialaustausch, der zur Folge hatte, dass die sächsichen Exklaven in und um Liebschwitz und Rückersdorf thüringisch und thüringische Gebiete rund um Schmölln von Sachsen einverleibt wurden. Insgesamt wechselten damit zirka 8000 Menschen ihre Staatsangehörigkeit. Wurden Sachsen oder Thüringer.

Bis heute ist der Staatsvertrag Teil des Thüringer Gesetzeswerk und Symbol für die Integrität des Freistaats. Doch sollte es noch ein Weltkrieg, eine deutsche Teilung und 40 Jahre DDR dauern, bis am 3.10.1990 feierlich die Gründung des Freistaats Thüringen begangen wurde.

Freitag, 14. März 2008

Atze in Atzerode

Eigentlich wollte ich mir nur mit einem Kumpel die Friedman-Verarsche von Oliver Kalkofe anschauen. Allerdings verklickte ich mich zielsicher und suchte - statt über Youtube - in Google. Das Ergebnis war erschreckend. Ich mein, ich konnte mir ja denken, dass der Herr Friedman nicht unbedingt beliebt ist, aber die Suchergebnisse waren absolut schockierend. Ich klickte - at random - mich also auf eine Seite namens atzerode.de, die unter "Interessantes" dem User Lektüreempfehlungen macht.

Tatsächlich "interessant" ist der Beitrag von Herrn Brendle, der eine jüdisch-amerikanische Weltverschwörung in den Medien am Fall Friedman zu erkennen glaubt. Dazu heißt es bei atzedorf.de:

"Der Fernsehmoderator Michael Friedmann gab zunächst der Selbstherrlichkeit und der Arroganz ein Gesicht und später - nach seiner Nutten-und-Koks-Affäre - der Scheinheiligkeit.Wie gelang es dem Multikulti-Befürworter, trotzdem in "Amt und Würde" zu bleiben und nach wie vor seine antideutschen Thesen zu verbreiten? Friedmann, selber mächtig, hat einen einflußreichen Gönner: den amerikanisch-jüdischen Medienmogul Haim Saban, der 2003 bis 2005 über die Hälfte des deutschen Privatfernsehens herrschte."

Auch sonst wimmelt es in der vorgestellten "interessanten Literatur" nur so von rassistischen und antisemitischen Schund, in dem "kein Tabuthema von Asylanten über EU-Wahn, Geschichtsfälschungen, Türkeninvasion, Soldatenverhöhnung bis zum Zentralrat" ausgelassen wird.

Das wäre ja schon alles unerträglich genug, aber es ist noch viel schlimmer. Der Seitenname bezieht sich nämlich nicht auf den selten dämlichen Spitzname eines Jungrassisten, sondern auf einen Ortsteil der Gemeinde Floh-Seligenthal im Landkreis Schmalkalden-Meiningen am "Südhang des Thüringer Waldes".

Wahrscheinlich ein gottverlassener Ort, wo sich der kleine Henning W. von nebenan sorgsam um den Internetauftritt seiner Heimat kümmert, und hier und da - angekommen in der bürgerlichen Mitte - sein rechtsradikales Gedankengut verbreitet.

Du, lieber Herr W. - und nicht die Juden, Amerikaner, "Gutmenschen und Multi-Kulti-Anhänger" - warst und wirst hoffentlich nie wieder das "Finis Germaniae" sein.

EDIT (18.03.08): Inzwischen hat mich der Bürgermeister der Gemeinde informiert, dass er selbst nichts gegen diese Seite tun kann, da sie - wie schon vermutet - privat betrieben wird. Deshalb hat er die Informationen an den zuständigen Wachtmeister beim Kommissariat Suhl weitergegeben.

Atzerode.de. I´ll keep on watching you.

Der Löwenkönig

Weckt das Raubtier in dir

Tatzenabdruck

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Status

Online seit 6373 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 9. Aug, 21:32

Events
Geschiedenis
Holland
Medien
Motivation
Persönliches
Politik und Soziales
Profil
Reisen
Sport
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren