Medien

Dienstag, 23. Juni 2009

Durch die lila-braune Brille

Um als ostdeutsches Thema in den Redaktionen von Hamburg, Frankfurt oder München wahrgenommen zu werden, brauch es nicht viel: eine Personal-Interest-Story, die sich gewaschen hat oder ein schönes Links-Rechts-Radikalismus Thema. Gut, fast alles andere fällt durch das Aufmerksamkeitsnetz, aber so kann man ja auch ein "anschauliches Bild" von den neuen Bundesländern verbreiten.

Ein schönes Beispiel ist diese Nicht-Nachricht bei SPON: "Peinliche Panne - Dynamo Dresden schickt NPD Sponsorenschreiben". Okay, beim Lesen des Beitrags stellt sich raus, dass erstens weder Dynamo Dresden sondern eine externe Firma die Nachricht geschrieben hat. Dass zweitens auch nicht die NPD der Empfänger war, sondern ein der NPD-naher Verlag. Und dass drittens Dynamo sich schon 2004 von allen rechten Gruppierungen losgesagt hatte.

Aber was soll man machen? Da hatte der Redakteur zu einem netten Ossi-Rechtsradikalismus-Thema schon so viel recherchiert und jetzt stellt sich raus, dass der Skandal keiner ist: Die Überschrift passt ja trotzdem nett ins westdeutsche Weltbild und zack - online beim Spiegel zu lesen!

Dienstag, 26. Mai 2009

Der klassische... Frontal 21 Beitrag (V)

Nach einem Beitrag zum Thema "Steuerbetrugsfall Pizarro/Delgado" in Südamerika fasst Moderatorin Hilke Petersen knackig für den Biertisch zusammen:

"Was lernen wir daraus? Frauen sind die besseren Menschen. Und wenn man sie verlässt, sollte man sie besser versorgen"

[Für alle, die vom Thema noch nix gehört haben: Rausgekommen ist der Skandal erst, als Signora Delgado aus Rache die schmutzigen Geheimnisse ihres Mannes verriet! Er hatte sie für eine Jüngere verlassen und sie blieb mit einer geringen "Abfindung" zurück!]

Donnerstag, 23. April 2009

Die Zukunft hat begonnen

Lebe lange und in Frieden!

Samstag, 18. April 2009

Der klassische... Chris Roberts (III)

...feiert ein grandioses Comeback. Unter falschen Namen ist ihm der Dude im fernen Kalifornien auf die Schliche gekommen.

In den Seventies feierte er grandiose Erfolge mit "Du kannst nicht immer siebzehn sein". Im 21. Jahrhundert fliegen ihm - jetzt bekannt unter dem kryptischen Namen "Metro station" - weltweit die Herzen der Online-Community zu. Sein Geheimrezept: mit der Zeit zu gehen ohne seine Wurzeln zu vergessen.

Der Löwenkönig präsentiert stolz Chris Roberts aka "Metro station" mit "Seventeen forever":

Dienstag, 10. Februar 2009

"I bombed Beirut today"

Dieser Film ist ein Muss und es würde mich überraschen, wenn der diesjährige Oscar für den besten fremdsprachigen Film nicht nach Israel geht! Deutschland mit "Der Baader Meinhof Komplex" ist zumindest meiner Meinung nach keine ernsthafte Konkurrenz.

In "Waltz with Bashir" begibt sich Regisseur Ari Folman auf die Suche nach seinen Erinnerungen als Soldat im Libanonkrieg 1982. Er trifft alte Freunde und Kriegskameraden, die ihm und dem Publikum in eindringlichen Bildern ihre eigenen Erfahrungen aus diesem absurden Konflikt schildern.

Die grandios verstörende Optik aus flachen und räumlichen Animationen wechselt erst zum Schluss zu Originalaufnahmen aus dem Archiv. In dem Moment nämlich, als Folman versteht, warum er sämtliche Erinnerungen aus dem Krieg verdrängt hat.

Als kleiner Vorgeschmack eine Kriegsepisode, die den verrückten Namen des Werks erklärt:

Mittwoch, 14. Januar 2009

Bertie Brechts "I´ll be back!"

Mich konnten Filme wie Saw oder The Cube nie schocken. Warum? Ich glaube, weil sie einfach zu wenig der eigenen Fantasie überlassen. Weil sie manchmal so Klischee sind, dass man sie einfach nicht ernst nehmen kann.

Wie man Bösartigkeit, Horror und Brutalität richtig darstellt, zeigt jetzt das Finale der ersten Staffel von "Terminator - The Sarah Connor Chronicles". Indem man darauf verzichtet, das "Unabbildbare" abzubilden, indem man die Folgen der Gewalt, nicht aber sie selbst zeigt. Und indem man das ganze stilistisch entfremdet - zum Beispiel die Szene mit einer absurden oder unpassenden Musik unterlegt, die den Zuschauer aus seiner Emotionalität herausrüttelt und ihn zwingt, das ganze intellektuell zu verarbeiten.


Ausschnitt: TTSCC 1x9

Abgeschaut haben sich das die Amerikaner vielleicht auch von Dokumentarfilm-Pionieren wie Alain Resnais, der - die Theorien des Brecht'schen Theaters folgend - dem Holocaust in "Nuit et brouillard" ein schreckliches Denkmal setzte. Intelligente Zeugenschaft durch Verfremdung hieß damals das Zauberwort. Und es wirkt bis heute fort.

Montag, 15. Dezember 2008

Web.de hats raus!

Die Erkenntnis des Tages: "Neonazis erobern Bayern: Rechte nicht nur 'Ost-Phänomen'".

Morgen übrigens bei Web.de: "Polareis schmilzt am Nordpol: Erderwärmung nicht nur 'Süd-Phänomen'".

Freitag, 3. Oktober 2008

"Californication"

Jetzt angucken. Mir später danken.

Freitag, 1. August 2008

Kleine Specials erhalten das Abonnement

Lange hab ich über die FR rumgeschimpft. Mich geärgert über zuviel Agenturmeldungen, zu wenig eigene Impulse, kaum Serien und Spezials mehr.

Und dann das heute. Das "China-Spezial" war kaum noch an den Kiosken in Trier zu kriegen. Sogar am Hauptbahnhof und bei Kaufland wars ausverkauft.

Großartiges Design, tolle Themen und interessante Menschen. Brächten sie das jeden Monat, ich würde mir keine andere Zeitung kaufen.

Der Löwenkönig

Weckt das Raubtier in dir

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Zuletzt aktualisiert: 9. Aug, 21:32

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