concierge (Gast) - 23. Nov, 22:56

Du hast zwar Recht, aber...

...es ist doch wünschenswert, wen die Erfolge einer russischen Fussball-Auswahl von der aktuellen russischen Staatsphilosophie getrennt werden. Denn mit der Argumentation hat Russland bei Olympischen Spielen gleichfalls nichts zu suchen.

Ein Wort noch zu England: Werden sie wirklich vermisst, die Darren Bents, die Joleon Lescotts und Scott Carsons? Mal ganz abgesehen von der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit spielt England einen so unansehnlichen Fussball, und das schon seit einer ganzen Weile, dass ich nicht ganz traurig bin über ihr Ausscheiden.

Löwenherz - 24. Nov, 09:30

Ach Ole.

Sportlich find ich doch auch, dass es die Engländer wirklich nicht verdient haben. Aber es ist schade für das Turnier, dass das wichtigste Fußballland (Fans, Vereine, Millionen) der Erde nicht vertreten ist.

Und ich finde eben nicht, dass man die Erfolge der russischen Elf von der "Staatsphilosophie" trennen kann. Was glaubst du denn, mit welchen Millionen sich der russische Verband Guus Hiddink leisten konnte? Oder warum ein anderer russicher Milliardär dem besten Spieler der Israelis einen Luxuswagen versprochen hat. Staatliche Steuerung? Einmischung in den Sport?
concierge (Gast) - 24. Nov, 18:03

Mit welchen Millionen? Mit privaten Geldern und nicht mit staatlichen.
Ich würde schon trennen zwischen staatlichem Einfluss (wie bei Sotchi - so was geht natürlich gar nicht) und dem Verhalten der Oligarchen. Was dabei legal ist und was nicht, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Aber ich habe in dieser Hinsicht nicht so hohe moralische Ansprüche. Wenn Geldwäsche nicht konsequent bekämpft wird, scheint die Verwendung illegal erworbenen Geldes offensichtlich nicht verwerflich zu sein. Insofern finde ich mich einfach damit ab, dass Gelder dann weiter zweckentfremdet werden. Das ist im übrigen kein rein russisches Phänomen.
Löwenherz - 24. Nov, 18:27

Was glaubst du denn, wie diese russischen Oligarchen zu Geld gekommen sind? Kann man da wirklich noch privat und staatlich als Begriffe trennen? Weißt du nicht, dass Putin regelmäßig "seine" Oligarchen beauftragt, "nicht-staatliche" Projekte zu fördern.

Du hast schon recht, wenn du sagst, dass das kein rein russisches Problem ist. Aber kein Land in Europa praktiziert das so öffentlich staatlich wie dort ganz im Osten.
concierge (Gast) - 24. Nov, 19:48

In Serbien wurden gerade alle staatlichen Unternehmen unter den Regierungsparteien aufgeteilt. :D

Mir ist das schon bewusst, dass Putin die Oligarchen an die kurze Leine nimmt. Aber Kritikverzicht und Sozialprogramme sind ja keine staatlichen Aufträge zur "Förderung" des Sportes. In der russischen Liga wird ja auch nicht mehr so viel verschoben wie früher. Da kämpfen die Oligarchenteams (mit diversen Mitteln) um die Meisterschaft, aber ohne, dass der Staat da eingreift.

Will sagen: In Russland wird trotz der hiesigen Berichterstattung über russisches Regierungstreiben einiges nicht vom Staat kontrolliert. Das betrifft vor allem die Oligarchen. Daran hat Putin (mit wenigen Ausnahmen) nichts ändern können, er hat sie lediglich ruhig gestellt und an einigen Exempeln deutlich gemacht, wie es aussehen könnte, wenn man sich nicht anpasst. Darüber hinaus aber haben die Damen und Herren freies Spiel. Wer da also wen mit welchen Mitteln zu bestechen versucht, ist ganz allein Wahl der Oligarchen.

So, genug der Rede jetzt! :)
Löwenherz - 25. Nov, 10:06

Einigen wir uns einfach darauf, dass die Politik sich nicht ungefragt in den Sport einmischen sollte.

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