ch weiß nicht, Georg. Ich finde deinen alternativen "Erklärungsansatz" jetzt auch nicht wirklich befriedigend. Natürlich hätte die FR mal vor Ort recherchieren sollen, klar. Aber kommt man dem Phänomen "Fremdenhass" damit besser auf die Spur?
Ich finde, es wäre mal Zeit für eine nüchterne Bestandsaufnahme.
Denn erstens: Gibt es einen "höheren" Anteil an Fremdenfeindlichkeit in der ehemaligen DDR? Falls ja: Wie ist er qualifizierbar? (Sicher nicht an einem solchen Einzelfall). Über die Statistik? Angeblich ist die Anzahl an fremdenfeindlichen Straftaten in Rudolstadt ja gar nicht soviel höher.
Und drittens: Falls es tatsächlich mehr Fremdenfeindlichkeit gibt, wo liegen die Ursachen?
Ich glaube nicht, dass man es auf die einfache Formel "Mehr Arbeitslosigkeit => Mehr Frust --> Mehr Fremdenhass" zurückführen kann. Denn hohe Arbeitslosenquoten gibt es ja nicht nur in der ehemaligen DDR. Welche Faktoren spielen also eine Rolle?
Löwenherz - 5. Apr, 14:13
Ich hab auch nie behauptet, dass es Fremdenhass nur in den neuen Bundesländern gibt. Du hast mir da auch schon ein paar Geschichten aus dem Saarland erzählt. Überall, wo Frust ist, sucht man nach Schuldigen. Am besten etwas, was anders ist, was man nicht versteht, wovor man vielleicht auch Angst hat. Stichwort: Xenophobie.
In Notsituationen suchen die Menschen die Gemeinschaft zu stärken. Und das geht am besten, indem man fremde Minderheiten ausschliesst. Das ist auch das Prinzip totalitärer Staaten.
Wenn dazu bestimmte Faktoren kommen wie das Fehlen von sozialer Kontrolle (beispielsweise durch Verlust der Elite und zerstörten Vereinsleben), klappts sogar noch besser. Vielleicht ist das der einzige Unterschied zwischen wirtschaftlich schwachen Osten und wirtschaftlich schwachen Westen.
Ich finde, es wäre mal Zeit für eine nüchterne Bestandsaufnahme.
Denn erstens: Gibt es einen "höheren" Anteil an Fremdenfeindlichkeit in der ehemaligen DDR? Falls ja: Wie ist er qualifizierbar? (Sicher nicht an einem solchen Einzelfall). Über die Statistik? Angeblich ist die Anzahl an fremdenfeindlichen Straftaten in Rudolstadt ja gar nicht soviel höher.
Und drittens: Falls es tatsächlich mehr Fremdenfeindlichkeit gibt, wo liegen die Ursachen?
Ich glaube nicht, dass man es auf die einfache Formel "Mehr Arbeitslosigkeit => Mehr Frust --> Mehr Fremdenhass" zurückführen kann. Denn hohe Arbeitslosenquoten gibt es ja nicht nur in der ehemaligen DDR. Welche Faktoren spielen also eine Rolle?
In Notsituationen suchen die Menschen die Gemeinschaft zu stärken. Und das geht am besten, indem man fremde Minderheiten ausschliesst. Das ist auch das Prinzip totalitärer Staaten.
Wirtschaftliche Notsituation -> Arbeitslosigkeit -> Armut -> Sozialneid -> Hass -> Extremismus
Wenn dazu bestimmte Faktoren kommen wie das Fehlen von sozialer Kontrolle (beispielsweise durch Verlust der Elite und zerstörten Vereinsleben), klappts sogar noch besser. Vielleicht ist das der einzige Unterschied zwischen wirtschaftlich schwachen Osten und wirtschaftlich schwachen Westen.