Freitag, 16. Mai 2008

Die Gipfelstürmer

EDIT (18.05.): Heute für alle Interessierte die Ergebnisse einer echten Langzeitstudie! Alle Spieler und alle Nominierungen pro Bundesland seit der Weltmeisterschaft 1990! So sieht die neue Tabelle aus:

egal
EDIT (17.05.): Meine werte Frau Kollegin Mila S. hat sich mal an eine Langzeitstudie gemacht und seit der EM 1996 die Herkunft aller Spieler der kontinentalen Wettbewerbe zusammengetragen. Hier also das Ergebnis:

NRW
15
Bawü 13
Bayern 13
Sach 8
Nied 7
Berlin 6

Zudem sind weitere Befunde folgende:
  • der Anteil der "Internationalen" hat sich seit 1996 (1) bis heute versechsfacht (6) -> Zeichen einer wachsenden Einwanderungsgesellschaft (?)
  • Während NRW sehr stark zugelegt hat seit 1996, ist Bayern und Sachsen ziemlich konstant geblieben, während vor allem Bawü, Niedersachsen und Berlin stark abbauten.

  • Warum zum Teufel fehlt Thüringen in dieser Auflistung ;)

Der Gipfelsturm hat begonnen. Am heutigen Freitag, den 16. Mai, gab Jogi und sein Trupp den "erweiterten Kader" für die Euro in drei Wochen bekannt. Dazu mehr hier und hier.

Wie sieht er aber aus, dieser Kader? Welcher Coleur ist er (außer Schwarz-Rot-Gold)? Der Löwenkönig hat sich mal die Spieler vorgenommen und nach ihrer Herkunft sortiert. Hier also die Ergebnisse.

Mit neun Spielern am größten ist der nordrheinwestfälische Tross bestehend aus Metzelder, Friedrich, Podolski, Jansen, Lehmann, Odonkor, Frings, Rolfes und Helmes. Hierbei fällt allerdings auf, dass viele nicht aus dem Ruhrpott, sondern aus der Provinz und vor allem aus dem westfälischen stammen. Danach folgt schon die internationale Riege, angeführt von der Polenfraktion bestehend aus Trochowski, Podolski und Klose. Außerdem gehören dazu der aus Bosnien stammende Marin und die beiden Vielstaatler Neuville und Kuranyi.

Die drittgrößte Gruppe wird von unseren Freunden im Alpenvorland gestellt: die Bayern. Hierzu zählen natürlich Phillip Lahm, Bastian Schweinsteiger und für mich überraschend auch Hitzlsperger (kein Schwabe!) und Westermann.

Gemeinsam auf dem vierten Platz die tollen Fußballstars aus Mitteldeutschland. Je zwei Spieler kommen aus Sachsen und Thüringen. Ballack und Adler für die Gelb-Grünen sowie Enke und Fritz für die Rot-Weißen. Zusammen also so viele wie die Bayern.

Zum Schluss noch jeweils ein Spieler aus Hessen (Jones), Niedersachsen (Mertesacker), Meck-Pomm (Borowski) und aus Baden-Würtemberg (Gomez).

Was sagt uns das? Dass NRW das wichtigste Fußballland ist, ist glaub ich keine Überraschung. Und die Bayern stecken ohnehin viel Geld in die Sportförderung. Schön ist hingegen, dass fünf Ossis nicht nur jetzt sondern auch sicherlich für den EM-Kader gesetzt sind.

Trotzdem fällt die Konzentration auf. Nimmt man mal die Internationalen raus, stellen ein Viertel der Bundesländer drei Viertel der Spieler. Bundesländer wie Rheinland-Pfalz, das Saarland, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und all die Stadtstaaten fallen völlig raus. Große Länder wie Hessen, Niedersachsen und Baden-Würtemberg stellen nur jeweils einen Spieler. Also an der Bevölkerungsmenge kann es wohl nicht liegen. Auch nicht an der fußballerischen Entwicklung, wie Fußballhochburgen wie Stuttgart, Karlsruhe, Frankfurt, Cottbus, Hannover, Mainz und Lautern zeigen. Woran liegts also? Was macht den Nationalspieler? Und spielt die Herkunft auf dem Platz überhaupt noch eine Rolle?
K.F. (Gast) - 16. Mai, 19:24

Hab es heute auch live verfolgt und war enttäuscht. Weniger von der Nominierung, sondern von der mit Spannung erwarteten Verkündung. Unmotiviert und lustlos wirkende Mädchen und Jungen
liefen ein, hockten sich hin - mit dem Rücken zur Presse - der Blick zum Tal hinunter. Ein kleiner "Dicker" mimte Ballack und der "Gomez-Jüngling" vergaß das Abklatschen. Alles nicht so rund.

Selbst der Ort scheint mir im Nachhinein doch nicht mehr so geeignet. Die Zugspitze ist zwar der höchste Berg Deutschlands; aber nicht Europas - denn da gibt es noch ein paar andere Kaliber;) Da scheint mir die Symbolkraft des Ortes nicht mehr so haltbar!

Aber interessante Auflistung. Mich würde es noch interessieren, wie es aussieht, wenn man alle deutschen EM- und WM-Teams dahingehend vergleichen würde! (vielleicht ab 1990) Vielleicht gibt es ja schon einen Veränderungstrend?!

Löwenherz - 16. Mai, 23:34

Wäre sicherlich interessant. Ich hab hier das Europameisterteam von 1996 gefunden! Interessant ist folgendes:

1. Kann sich irgendjemand noch an René Schneider erinnern, seines Zeichens Champions League und Weltpokalsieger?

2. Da gabs sogar noch einen Saarländer im Nationalteam (der sich neuerdings als Retter der Pfälzer geriert)!

3. Nur drei Ossis im Team: Sammer, Schneider (?) und Stefan Freund, der - und jetzt kommt eine Wahnsinnsüberleitung auf Piesty - ein waschechter Brandenburger ist.
piesty - 16. Mai, 20:43

Kein Spieler aus Brandenburg. Und somit auch kein Babelsberger dabei. Das ist eine echte Schande für den deutschen Fußball! ;)

Mila S. (Gast) - 17. Mai, 12:58

EDIT: Die Auflistung beinhaltet nur die EM-Teams!!

Löwenherz - 17. Mai, 13:04

Ja, das meinte ich mit "kontinentalen Wettbewerben. Kann man vielleicht aber auch falsch verstehen, deshalb danke für den Hinweis!

Wie wärs denn Mal mit einer Studie aller Nationalspieler seit 1990 mit WMs und EMs? Würde mich sehr interessieren.
0700fabsen00 - 17. Mai, 13:40

Also ich bin ja schon ein Weilchen aus dieser Ballsportart raus, aber warum interessiert Euch denn welcher Ort auf der Geburtsurkunde der Spieler steht?
Viel interessanter ist doch, wo sie gelernt haben gegen den Ball zu treten, ergo wo gute Nachwuchsarbeit betrieben wird und wo nicht.

Löwenherz - 17. Mai, 14:25

Antwort: Das haben wir auch gemacht. Bspw. Oliver Bierhoff ist gebürtiger Karlsruher, wurde aber in NRW seit seiner Kindheit ausgebildet. Deshalb zählt er zu NRW.

Ansonsten ist der Geburtsort fast immer auch der Ort bzw. im Land der frühen Ausbildung.
max (Gast) - 24. Mai, 22:18

1) er "geriert" sich nicht nur als "retter der pfälzer", er ist es auch.
2) es ist doch immer noch zufall, wo ein talentierter mensch geboren wird, oder?
3) wenn es also relevant ist, wo die spieler ausgebildet wurden, dann müsste klose konsequenterweise zu rlp zählen. (trotzdem ist natürlich die anzahl der spieler mit migrationshintergrund interessant).
4) ohne pfälzer geht sowieso nichts.

Löwenherz - 26. Mai, 08:29

1. Bestimmt ist Kuntz ein Retter. Aber ohne selber Pfälzer, sondern ein "Todfeind" aus dem Saarland zu sein! Das fand ich interessant.
2. Selbstverständlich ist es Zufall, wo ein talentierter Mensch geboren wird. Dass er entdeckt wird, ist aber kein solcher.
3. Was Miro Klose betrifft, hast du natürlich Recht. Aber es gibt da noch einige andere Streitfälle in unserer "Statistik".
4. Und wir werden es ihnen ewig danken!
max (Gast) - 28. Mai, 00:57

du würdest dich wundern, wie viele saarländer immer aufm betze sind! und das nicht erst, seit die saarbrücker in der versenkung verschwunden sind.
beim fußball scheint die feindschaft zu verschwimmen, die im übrigen sowieso fast nur in form von saarländer- bzw. pfälzer-witzen existiert. eigentlich sind wir uns nämlich ziemlich ähnlich. ;)

in den köpfen zumindest ist kuntz ohnehin ein "lautrer", ohne dass damit unbedingt eine geographische verortung gemeint ist...

das nur mal am rande.

p.s.: verzerrtes Wort: done.
dito.

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