Dienstag, 5. August 2008

Ik heb een fiets

Tag Drei. Zuviele Eindrücke, um sie alle hier festhalten zu können. Ich beschränke mich auf das Wichtigste.

No. 1: Ich hab jetzt auch ein Fahrrad. Für 55 Euro ein klappriges Stadtfahrrad erstanden. Bin gespannt, wie lang es durchhält. Aber günstiger als der blöde Bus und was für ein tolles Gefühl durch die Straßen einer fremden Stadt zu fahren und sich ein bisschen zu Hause fühlen zu können.

No. 2: Der Sprachkurs findet im University College statt. Scheint ein Campus zu sein, auf dem unterschiedliche private Bildungsinstitute ihre Dienste anbieten. Mir gefiel auf jeden Fall die Backsteinhäuser mit viel Grün dazwischen und alten Bäumen, die Schatten spenden. Petra allerdings, eine Tschechin aus Brno, fand, dass sie das Eingangstor mit stählernen Bogen an Auschwitz erinnern würde. Später fanden wir dann im hinteren Teil der Anlage auch einen riesigen freistehenden Schornstein...

No. 3: Unser Teacher drückt ganz schön aufs Tempo. Zwei Tage, zwei Lektionen. Und kommt dabei leider öfters durcheinander, was das Erlernen der Sprache gerade für die Nicht-Deutschen richtig schwer macht. Am schlimmsten ist es für die Franzosen, denn die Unterrichtssprache ist natürlich Englisch. Und Chloé und Elisa kommen damit genauso klar, wie ich mit Französisch.

No. 4: Utrecht ist eine wunderbare Stadt. Besonders sehenswert ist der gigantische Dom im Stadtzentrum, der witzigerweise in zwei Hälften geteilt ist. Im 17. Jahrhundert nämlich zerstörte ein Sturm das Kirchenschiff zwischen dem großen Turm und dem Abschnitt mit dem Altar, sodass der Turm jetzt allein im freien Raum steht. Ansonsten ist Utrecht typisch holländisch. Überall Backsteinbau mit flachen Häusern, Kopfsteinpflaster, Grachten, kleine Parkanlagen und neuere prachtvolle Villen aus der Jahrhundertwende.

No. 5: Und natürlich das "Erasmusphänomen". Bin gerad nicht in der Lage, dass adäquat wieder zu geben. Nur soviel: Allein dieses Programm ist Grund genug, dankbar zu sein, dass es die EU gibt.

Montag, 4. August 2008

Zeist drum... Oder wie ein junger Thüringer die Welt (also Holland) erobert (also besucht)

Zehn Dinge, dich ich seit gestern gelernt habe:

1. 30 Kilo Gepäck sind einfach zu viel, wenn man mit Bus und Bahn unterwegs ist. Schon als die Bahn freundlicherweise in Köln kurzfristig das Gleis änderte und ich einige hundert Meter extra laufen musste, zitterte und brannte meine Armmuskulatur wie bei nem Junkie vor dem Spritzen.

2. Resultiert aus erstens. Wenn man 30 Kilo mehr auf dem Buckel hat, kann man es sich keineswegs leisten, sich zu verlaufen.

3. Wenn das passiert, darf man sich keinesfalls darauf verlassen, dass alle Niederländer Englisch oder Deutsch können. An der Busstation saßen zwei Kackbratzen, die sich minutenlang mit Englischen Floskeln bearbeiteten, bis ich sie nach dem Weg fragte, und sie nur mit den Schultern zuckten und mich der Mann neben ihnen direkt in die falsche Richtung schickte.

4. Endlich im Bus angekommen, erwies es sich als schwierig anzukommen, da es weder eine Ansage noch eine Anzeige für die nächste Haltestelle gibt. In diesem Fall ist es gut, wenn man...

5. Einen Koreaner namens Kon(g) Te mit dem gleichen Ziel (Universitätsmuseum zur Abholung der Zimmerschlüssel) neben sich sitzen hat, und der sich die Anzahl der zu fahrenden Haltestellen eingeprägt hat.

6. Mit diesem Kong Te (Nicht der französische Graf - also Comté - wie ich erst verstand) aus Soeul unterhielt ich mich über die Parallelen zwischen der Ost/Westdeutschen und der Nord/Südkoreanischen Gesellschaft. Neue Erkenntnis für mich: Die Mehrheit der südkoreanischen Gesellschaft lehnt eine Wiedervereinigung ab oder steht dieser skeptisch gegenüber. Aus ökonomischen Gründen. Hart.

7. Man kann tatsächlich den dicksten Jeansstoff durchschwitzen. Auf dem Weg nach Zeist (ein kleines Städtchen 5 km östlich von Utrecht), wo meine Unterkunft ist, stieg ich weil diesmal ohne Koreaner eine Haltestelle zu spät aus. Und lief zirka einen halben Kilometer bei schwüler Luft und leichten Regen in die falsche Richtung. Keine Ahnung, ob ich den Geruch in den Schuhen jemals los bekomme.

8. Angekommen im Wohnheim stellte sich heraus, dass es keine Chinesen (Hoi, Karen!) braucht, um eine Küche in einen Hort von Ekel und Verderbnis zu verwandeln. Zum Glück hab ich einen Kühlschrank im eigenen Zimmer.

9. Es gibt sie noch, die gute alte europäisch bürgerliche Lebensart in Reinkultur. Und zwar in Zeist. Backsteinhäuser mit Garten und riesig großen Frontfenster (Wij Nederlander zijn zo open!) reihen sich kilomenterlang aneinander. Dazwischen großzügige Parkanlagen, Villen und in der Mitte der Stadt ein wunderschönes Schloss aus dem 17. Jahrhundert. Dieses liegt umgeben von einem kleinem See auf einer Insel mit Park. Von dieser erklangen wunderbare Melodien klassischer Musik. Zeist ist so idyllisch, so perfekt, so wunderbar - das es kaum zu ertragen ist.

10. King fiets. Als Fußgänger bist du ein nichts. Als Fahrradfahrer darfst du alles. Ich hab ja schon so viel gehört über die Fahrradverücktheit der Menschen hier, aber Utrecht hat mich dennoch überrascht. Denn wer sich nicht auskennt und versucht auf den breiteren, schön geteerten Wegen neben der Fahrbahn zu laufen, wird gnadenlos über den Haufen gefahren. Denn während die Fußwege häufig nur einen Meter breit sind, messen die Fahrradwege meist das Dreifache. Und das auf beiden Seiten der Straße. Ich brauch dringend auch ein so ein schrottiges 2nd-Hand-Ding.

Übrigens: Sorry wegen dem miesen Wortspiel im Titel. Demnächst mehr zu Utrecht, eine wahnsinnig schöne Stadt, auch mit Bildern.

Samstag, 2. August 2008

Ik ga naar Utrecht!

Morgen gaat het af.

Ik sta op om half 6, ga douchen en kleed me aan. Daarna eet ik iets, neem mijn drie tassen en vaar naar het centraal station in Trier. Vandaar gaat het met de trein naar Keulen, waar ik in de ICE naar Amsterdam overstap. Om een uur of een ben ik dan in Utrecht Centraal. Misschien. Het is te hopen.

Das war übrigens Niederländisch. Überraschung.

Seitdem ich gestern das Ticket gekauft hab, bin ich ungeheuer aufgeregt. Das Zimmer ist ziemlich leer geräumt und die Sachen dankbarerweise nach Ruwer verfrachtet. Die Taschen sind fast gepackt. Den Abschiedsschmerz noch nicht verkraftet. Trier werde ich weniger vermissen. Wohl aber euch!

An Schnitte, Brächi, Fabs, Jan und Ole: Schöne Zeit abroad. Nehmt viel mit (aber bitte zollfrei) und lasst mal von euch hören.

An Richie, Piesty, Dennis, Karen, Alex, Dimi, Sylvie, Max, Sandra, Kirstin, Swaantje, Lisa, Steffen, Bile und all die anderen, die thuisblijven: Macht nicht so viel an der Uni. Schließlich wollen wir doch alle noch gemeinsam die WM in Südafrika hier erleben!

Und an Katarina: Kater M. und Engel K. sind ein eingespieltes Team. Die haben schon viel Schlimmeres überstanden! Hab Vertrauen...

In den kommenden Wochen werde ich den Blog nutzen, um euch auf den Laufenden zu halten! Kommentare sind natürlich gewollt und gewünscht. Tot ziens.

Freitag, 1. August 2008

Kleine Specials erhalten das Abonnement

Lange hab ich über die FR rumgeschimpft. Mich geärgert über zuviel Agenturmeldungen, zu wenig eigene Impulse, kaum Serien und Spezials mehr.

Und dann das heute. Das "China-Spezial" war kaum noch an den Kiosken in Trier zu kriegen. Sogar am Hauptbahnhof und bei Kaufland wars ausverkauft.

Großartiges Design, tolle Themen und interessante Menschen. Brächten sie das jeden Monat, ich würde mir keine andere Zeitung kaufen.

Sonntag, 6. Juli 2008

DFB-Pokal: Auslosung

Das ganz große Ticket hat RW Erfurt gezogen. Am 9. oder 10. August treten die Thüringer gegen Bayern München an.

Die Pfälzer aus Kaiserslautern dürfen ebenfalls mal wieder nach Thüringen fahren. Diesmal gehts gegen Carl-Zeiss-Jena.

Die Babelsberger empfangen Mainz 05, Heidenheim hat die Kicker aus der "Stadt des KDF-Wagens" zu Gast, und last but not least: Eintracht Trier empfängt die Hauptstädter von Hertha BSC.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Der Abstieg aus den Alpen Teil 3 - Das EM Erlebnis in Trier

"2006 ist einmalig. 2006 kommt nie wieder." Diese pessimistische Einschätzung eines Kommilitonen hat sich voll und ganz bestätigt. Woran lags. Erstens sind wir hier in Trier. In TRIER. Punkt 2. Die Leistung unserer Mannschaft. Dieses Auf- und Ab mit wenig spielerischer Klasse ließ anders als 2006 keine Euphorie aufkommen. Drittens das Wetter. Gerade die ersten beiden Vorrundenwochen waren verregnet und kühl. Wenige Outdoorparties und kaum Verbrüderung mit Fremden unter Alkoholeinfluss. Schade. Viertens war es "nur" eine EM und keine WM. Keine Exoten, kaum Favoritenstürze und diese komische "Direkte-Vergleich-Regelung", sodass viele Spiele der Sinnlosigkeit anheim fielen. Fünftens und am wichtigsten: Die EM fand nicht in Deutschland statt. Hier stand nicht alles so Kopf wie vor 2 Jahren, als beispielsweise K-Town nach einem Spiel der Amerikaner beinahe zu explodieren drohte.

Wars trotzdem schlecht? Nee, es gab Situationen wie an dem sommerlichen Abend nach dem Polenspiel und den ersten kleinen Autokorsos. Oder während des großartigen Sieges gegen Portugal mit toller Stimmung im Studihaus. Oder nach dem Türkeispiel, als Hunderte den Verkehr an der Kaiser-Wilhelm-Brücke lahm zu legen drohten. Situationen, in dem man die Fußball Euphorie überall spüren konnte.

Leider endete das Turnier im Gegensatz zu 2006 mit einem bösartigen Kater. Und der bestimmt natürlich, wie wir im Nachhinein über diese Tage denken. Zumindest gehts mir so. Und euch?

Dienstag, 1. Juli 2008

Der Abstieg aus den Alpen Teil 2 - "Die Medien"

Bis auf die obligatorischen Klogriffe der B***-Zeitung, kann man über die Berichterstattung der Print- und Onlinemedien wenig schimpfen. Reichlich Extraseiten in FR und SZ. Zum Auflockern ein bisschen EM-Lifestyle und Satire am Ende. Das hat alles ganz gut gepasst, auch wenn ich anfangs ein wenig traurig war, dass der EM nicht annähernd soviel Platz eingeräumt wurde wie 2006.

Mehr zu klagen gibt es bei den audiovisuellen Medien. Ganz besonders schlimm dabei das ZDF. Neben der schrecklichen Kerner-Bregenz-Geschichte war sicherlich die EM-Satire "Nachgetreten" der absolute Tiefpunkt der Berichterstattung. Wo ist da denn der Bildungsanspruch der Öffentlich-Rechtlichen geblieben? Unterhaltung für Blöde krieg ich auch GEZ-frei bei den Privaten. Ganz schlimm.

Die ARD wiederum blieb merkwürdig farblos. Delling und Netzer wie immer. Manche findens witzig. Andere lahm und vermissen gute Analysen. Die gabs zum Teil bei Scholl und Beckmann. Allerdings einige Spuren zu trocken. Gerade bei Scholl vermisste man dieses gewisse Etwas, dass ihn in seinen Interviews als Fußballer auszeichnete. Dennoch haben die beiden eine Zukunft. Im Gegensatz zu Kahn/Kerner. Hier befürchte ich eine neue Muppetshow à la Delling/Netzer.

Insgesamt also eine ziemlich durchwachsene Bilanz. Kann bzw. muss besser werden 2010 in Südafrika.

Morgen Teil 3: "Das EM-Erlebnis in Trier"

Montag, 30. Juni 2008

Der Abstieg aus den Alpen Teil 1 - Die Mannschaft

Kaum ging sie los, ist sie schon wiede vorbei. Die Euro 2008. Was war, was bleibt? In den nächsten Tagen werde ich rubrikartig Bilanz ziehen.

Beginnen möchte ich natürlich mit unserem Team: "Die Mannschaft"!

Viele waren von der defensiven, abwartenden Grundhaltung der Deutschen Elf negativ überrascht. Wo war das Fieber, der Elan, die Leichtigkeit der Heim-WM? Diejenigen, die davon überrascht waren, scheinen allerdings im letzten Jahr kaum Länderspiele gesehen zu haben. Denn fast über das komplette zweite Halbjahr 2007 hinweg spielte nicht das Team, das die letzten vier Wochen spielte. Unzählige Verletzungen und Formtiefs zwangen Löw permanent, ständig neue Leute (die zum Teil auch schnell wieder aussortiert wurden) auf den Platz zu stellen. Wer kann sich da wundern, dass die Mannschaft sich nicht viel entwickelt hat und nicht in der Lage war, den schnellen Löw´schen Angriffsfußball zu spielen? Letzten Endes mussten dann die alten deutschen Tugenden wieder herhalten. Und die haben uns - zusammen mit der individuellen Qualität der Schlüsselfiguren Ballack, Schweinsteiger, Lahm und Podolski - immerhin mal wieder ins Finale gebracht. Können also nicht so verkehrt sein. Vielleicht läufts jetzt in der WM-Quali besser und wir können unter afrikanischer Sonne unsere Jungs so sehen, wie wir es uns schon beim Gipfelsturm gewünscht haben.

Morgen: Teil 2 "Die Medien"

Der Löwenkönig

Weckt das Raubtier in dir

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Zuletzt aktualisiert: 9. Aug, 21:32

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