Donnerstag, 21. August 2008

Zu spät, die Deutschen kommen!!!

Wenn ich das hier so lese (3200 deutsche Studenten in Maastricht!!!), bin ich doch recht froh, dass ich in Utrecht bin und nicht in Maastricht oder Nijmegen!

Montag, 18. August 2008

Walk the Ham-Line

Liebes Exil, lieber Schnitte, lieber Koffein-B.!

Einen guten Start wünsche ich morgen den drei Herren, die sich per Flieger in den nördlichsten Mittleren Westen der USA verfrachten lassen. Passt auf euch auf. Legt euch den Zweitnamen "Abdul Osama" an. Und versucht dann, wieder lebendig zurückzukommen.

Und Vorsicht: Wie mir erst am Freitag ein Kalifornier versichert hat, gibt es nirgendwo auf der Welt so schlechtes Bier wie in den USA. Und der Mann muss es wissen. Der war schon in Kaschmir. Dies Wissen fehlt aber leider den meisten Ortsansässigen, weswegen auch keiner merkt, dass es so schlecht ist (sic!).

Freu mich von euch zu hören!

Haut rein,

Euer Löwen K.

Samstag, 16. August 2008

Mit weißen Fahrrädern zu Besuch bei Van Gogh

Gestern also die zweite Exkursion, die uns die Europäische Union so großzügig spendete. Diesmal gings zum weltbekannten Kröller-Müller-Museum. Naja, zumindest scheint es in den Niederlanden bekannt zu sein.

Dieses Museum stellt die größte Kunstsammlung der Welt dar. Also Privatsammlung. Also zur Entstehung ihrer Zeit. Dementsprechend klein ist sie, aber dennoch nicht minder beeindruckend. Mehr als 180 Zeichnungen und 87 Gemälde von Vincent van Gogh werden in diesem Museum ausgestellt. Dabei solche Klassiker wie "De Aardappeleter", "Caféterrasse bei Nacht" oder "Der Clown". Letzterer allerdings von Renoit. Außerdem noch weitere bekannte Bilder von Manet, Seurat, Picasso und Redon. Schon ein tolles Gefühl, solche Bilder, die man noch aus Kunstunterrichtstagen kennt, mal live und echt und in Farbe bewundern zu können.

Nicht minder beeindruckend aber ist die Verpackung dieses Museums. Die Architekt nämlich war kein anderer als Henry van der Velde. Wahrscheinlich kennt den jetzt keiner, ich aber schon. Der Belgier hat nämlich in Gera viele richtig schicke Villen für reiche Industrielle entworfen und ist, was moderne Architektur in den 20er Jahren betrifft, weltweit eine ganz große Nummer. Unter großen finanziellen Engpässen durch die Rezession entwarf er also diese Notunterkunft für das Museum, in dem - natürlich inzwischen erweitert durch eine Stiftung - bis heute die Kunstsammlung ihren Sitz hat.

Umgeben wird das Museum von einem großen Park, in dem zahlreiche Skulpturen und eine Menge moderne Kunst zu bewundern sind. Ziemlich bekannt ist dabei der "Jardin d´émail" von Debuffet. Wer mich und meine Mitschüler auf diesen Skulpturen in Aktion sehen möchte, darf dies gerne tun. Hier hat nämlich Melinda aus Ungarn einige schicke Bilder geparkt. Vielen Dank dafür an dieser Stelle.

Das ganze Gelände liegt dabei in einem für Niederländische Verhältnisse großen Nationalpark; namentlich "De hoge veluwe". Dieser besteht zum großen Teil aus Sand, Heide und gelegentlich Nadelwald. Wer jetzt sagt: "Häh, was soll denn daran besonders sein?", dem sei gesagt, im Holland der Wiesen und Weiden und Polder ist es das schon. Außderdem wird dort die große Artenvielfalt vor dem Zugriff der Menschen bewahrt. Toll auch, dass man mit kostenlos ausleihbaren Fahrrädern diesen komplett befahren und bestaunen kann.

Insgesamt ein toller Ausflug bei großartigen Wetter. Danke, EU, das es dich gibt!

Donnerstag, 14. August 2008

Amsterdam (I)

Kurz die Facts: Die Stadt Amsterdam selbst kann man nicht wirklich als Metropole bezeichnen. 700000 Einwohner verteilen sich auf etwa 130 km² Land und Wasser. Im Großraum rund um Amsterdam leben jedoch insgesamt 2,5 Millionen Einwohner in einer unglaublichen Bevölkerungsdichte von 4500 Einwohner je Km². Da kriegt der geübte Zahlenleser schon ein bisschen Platzangst.

Ursprünglich im Sumpf auf mehreren Millionen Holzstämmen gebaut (siehe Venedig), quetscht sich diese Stadt bis heute auf den knappen feuchten Boden zwischen Ijsselmeer, Amstelmündung und Nordsee. Da kriegt der Umweltakivist regelrechte Panikattacken aufgrund nahenden Venetaschicksal.

Eng aber ist es wie gesagt definitiv. Bestes Indiz dafür: Inzwischen wurde im Hafen von Amsterdam eine schwimmende Insel errichtet, auf dem mehrere neue Wohnblöcke entstanden sind.

Ich selbst war schon mal vor 12 Jahren in Amsterdam. Aber erinnern konnte ich mich an gar nix mehr. Nicht an die ewig langen sich zig mal kreuzenden Kanalstraßen (Grachten), nicht an die pompösen Prachtbauten am Bahnhof und auch nicht mehr an die unzähligen kleinen Backsteinhäuser, die sich ziemlich windschief aneinander lehnen und abstützen.

In vieler Hinsicht ist Amsterdam so ähnlich wie Utrecht. Nur 2 bis 3 Nummern bombastischer, größer und lauter. In jedem Fall lohnt sich ein zweiter Blick oder ein dritter, vierter... Ich bin ja grad mal angekommen. Also: Fortsetzung folgt!

Dienstag, 12. August 2008

Kurze Beobachtungen zwischendurch

Ich war heute mit meiner Schwester und ihrem Freund in Amsterdam. Alles sehr schön und sehr viel passiert. Zu viel erstmal. Deshalb nur kurze Betrachtungen zwischendurch:

1. Die Supermärkte berechnen hier nur gerundete Beträge. Das heißt, wenn man Pech hat werden aus 9,42 € 9,40 € und wenn man Pech hat aus 9,43 € gleich mal 9,45 €. Ja, sie mögen kein Kleingeld hier, die großzügigen Holländer.

2. Ob in der Woche oder Samstag Abend: 18 Uhr sind die Geschäfte dicht. Und nicht nur die Tante-Emma-Läden nebenan. Nein. Daar gaat echt alles dicht. Zum Teil sogar die Bistros und manche Pubs. Beängstigend, wenn man Samstagabend bei tiefbewölkten Himmel noch nen Regenschirm kaufen will, während links und rechts die Bürgersteige hochgeklappt werden.

3. Das Wetter. Langsam gehts mir auf den Sack. Der ständige Westwind. Die ständigen Witterungsänderungen. Es kann schon mal passieren, dass man im Sonnenschein morgens zum College fährt und zur Mittagspause schon nicht mehr rauskann, weil es ohne Ende regnet... Naja, wenigstens hat der Westwind heute die fiesen Regenwolken der letzten Tage weggeblasen. Klarer Himmel. Mal sehen, wie lange.

Sonntag, 10. August 2008

Maastricht!

Heute also endlich die Nachberichterstattung zum Maastricht-Ausflug. Für holländische Verhältnisse ist Maastricht eine Weltreise entfernt. Etwa 2:30 Stunden dauert es, bis man die südlichste Großstadt der Niederlande von Utrecht aus erreicht hat.

Maastricht an der Maas ist sicher keine typisch holländische Stadt. Es gibt keine Grachten, deutlich weniger Backsteinhäuser, mehr moderne Glasstahlkonstruktionen, überall französisch-belgische Bistros, deutsche Bäcker und vor allem eins: einen Berg. Oder zumindest nennen die Holländer diesen mäßig großen Hügel im Süden der Stadt so. Sein Name: St. Pietersberg. Maastricht wechselvolle Geschichte mit vielen Eroberungen und noch mehr Eroberungsversuchen spiegelt sich in diesem Hügel wieder. Es gibt eine (inzwischen geschleifte) Vaubanfestung und in dem Hügel die sogenannten Grotten.

Schon im Mittelalter wurde hier Sandstein für die Kirchen in der Region unterirdisch abgebaut. Später wurden immer größere Schächte in den Hügel geschlagen, um Lagerraum für die Festung zu schaffen. Vor Beginn des zweiten Weltkriegs schließlich errichtete die Stadt ein riesiges unterirdisches Evakuierungszentrum. Mehr als 5000 Menschen sollten dort Platz finden. Die riesigen, 5 bis 6 Meterh hohen, dunklen und kühlen Gänge erinnern stark an die Höhlen Morias aus der "Herr der Ringe", und verursachen doch eine ziemliche Gänsehaut.

In den 90er Jahren verirrten sich zwei Waisenkinder in den Höhlengängen. Da sie niemandem vorher gesagt haben, wo sie hingegangen waren, suchte sie auch niemand in den Grotten. Wenige Tage später wurden sie tot weil erfroren in den Höhlen entdeckt. Nur 60 Meter vom Eingang entfernt.

Ein merkwürdiges Gefühl bei mir verursachte auch das allgegenwärtige Gedenken an die Kriegszeit 1940-44 in dieser Stadt. Ob bei Denkmälern oder in Geschichten der sonst so witzigen Stadtführerin. Stets ist davon die Rede. Eine Litauerin fragte mich, wie ich mich dabei fühle. Ich sagte ihr, ich könne das nicht beschreiben. Natürlich fühl ich mich nicht schuldig und ich glaube auch nicht, dass man hier die junge Generation für das damalige Geschehen verantwortlich macht. Aber sicherlich hat es das Verhältnis zwischen Deutschland und den Niederlanden bis zum heutigen Tag verändert. Und es ist halt nicht egal, ob man nun sagt, man kommt aus Deutschland oder Österreich. Und das fühlt sich schon komisch an. Weil man nix daran ändern kann..

Neue olympische Lieblingsportart

Ringen. Auf Niederländisch: "Worstelen" :)

Samstag, 9. August 2008

Olympia auf Niederländisch

Die "Olympische Spelen" sind auch in den Niederlanden eine ganz große Nummer. So ziemlich alle Medien feuern ihre "wacker Nederlanders" an und freuen sich über jede Medaille wie heute Morgen für den Judoka Ruben Houkes.

Besonders toll ist dabei das mediale Angebot der Öffentlich-Rechtlichen. Nederlands 1 überträgt den ganzen Tag ganz normal wie in Deutschland auch vor allem die Main-Events, berichtet über Wettbewerbe mit niederländischer Beteiligung begleitet mit vielen Studiointerviews. Alles nicht so aufwendig wie das, was ich bisher von ARD und ZDF gesehen habe, aber trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ganz nett. Auch die Kommentare. Zum Beispiel beim Beachvolleyball "Wat jammer, wat jammer" oder "Een mooie blok terug".

Großartig ist aber das Internetangebot. Auf NOS kann man im Medienzentrum neben der normalen Sendung alle anderen Sportwettbewerbe (aber leider ohne Kommentar) auch sehen. So verpasst man praktisch nichts. Ein Walhalla für alle Fernsehsportler.

Je bent Duits?!

"Bist du ein Deutscher?" Eine Frage, die ich schon viel zu oft gehört habe hier. Anscheinend gelingt es mir einfach nicht, meine Herkunft zu verschleiern.

Ein Problem ist sicherlich die Aussprache, die wahrscheinlich das größte Hindernis darstellt, Niederländisch ordentlich zu sprechen. Hier Mal ein Beispiel:

"Ik kom uit Duitsland." - heißt "Ich komm aus Deutschland". Ausgesprochen wird das ungefähr so: [Ick komm ähöut Dähöutslaand.] Das "ui" bringt mich noch um.

Ähnlich schlimm sind andere Doppelvokalkombinationen wie "ee" [eji], "eu" [öi], "ei" und "ij" [äih] und am besten "eeuw" [ehuh].

Gerade Wörter, die ausschließlich mit diesen Vokalen gebildet werden, sind kaum ordentlich zu betonen. Noch kein Busfahrer hat mich verstanden, nach dem ich ihm sagte, wohin ich will. Auf Nederlands: "Goeden Dag. Naar de Dreef alstublieft" [Chuuden Dach, nahr dä Drejif alstüblieft"]. Am Dreef scheiterts irgendwie immer.

Die Sprache scheint aber nicht das einzige Problem zu sein. Heute morgen im Supermarkt. Ich wollte mir grad ein Brot kaufen, als ein Angestellter an mir vorbeiwollte. Und dabei "Ensuldigung" sagte. Bin mir nicht sicher, ob das aus dem Deutschen übernommen wurde. Ist aber auf jeden Fall normal nicht Niederländisch. Anscheinend bin ich schon am Äußeren als Deutscher zu erkennen. Da kann mir wohl auch keine noch so gute Aussprache helfen.

Donnerstag, 7. August 2008

Fiets of niet Fiets, dat is hier de vraag

Vorgestern hatte ich noch eins. Und dann wars plötzlich weg. Auf dem Heimweg gestern Abend löste sich die Gangschaltung völlig auf und ich musste heute morgen das Ding zurück zum Fietsenmaaker bringen. Diagnose: Kaufen Sie sich lieber gleich ein Neues!

Über das verschwendete Geld mag ich gar nicht reden. Über die Halsabschneiderei der Verkäufer allerdings schon. Und über meine eigene Arglosigkeit. Ich mein: Ein gut aussehendes Herrenrad mit Licht und Bremsen (!!!) für nur 55 Euro und damit 5 Euro unter der Garantiegrenze. Da musste doch irgendwas faul sein. Mein neues Fahrrad - das ich mir heute gekauft habe - ist ungefähr dreimal so teuer wie das erste und macht einen wunderbaren Eindruck. Hmm... Ich sollte mir ein besseres Schloss holen.

Ansonsten betätige ich mich derzeit als Deutschkulturexpoteur ersten Ranges. DJ Ötzi und Alexander Marcus werden sich wohl bald auch in Frankreich eine richtig große Fangemeinde aufgebaut haben... Gerechte späte Strafe für Eiffel 65!

Der Löwenkönig

Weckt das Raubtier in dir

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